Verdrängtes und Verdecktes sichtbar machen

Schüler der OBS Neu Wulmstorf gestalten eine Ausstellung über die Kriegsjahre 1939-45

Mit einer Ausstellung erinnern Schülerinnen und Schüler der OBS Neu Wulmstorf an die NS-Zeit. Der Anstoß dazu kam von Anja Krippner, Geschichtslehrerin und Schulleiterin der OBS. Die Projektgruppe Schule gegen Rassismus/Schule mit Courage unter Leitung von Lehrerin Gabriele Bock beschäftigte sich mit der Ortsgeschichte in den Kriegsjahren 1939 bis 1945. Grundlage war das Buch „Bedrohte Heimat – Heimatverlust“ von Dr. Dagmar Müller-Staats, in dem die vormalige Stadtarchivarin das Kriegsgeschehen in den Dörfern rund um Neu Wulmstorf dokumentiert. Weiteres Material erhielt die Projektgruppe von Dieter Pintatis. Der frühere Diakon der Lutherkirche Neu Wulmstorf bereicherte die Ausstellungseröffnung mit Bildern und Erklärungen. Die Austellung ist weiterhin in der Oberschule zu sehen.

Wie wirkten sich die alliierten Luftangriffe aus? Wo gab es Bunkeranlagen? Wie wurden Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene behandelt? Darüber geben Fotografien und Texte Aufschluss . Eröffnet wurde die Ausstellung durch den stellvertretenden Schulleiter Edzard Speer und durch Pastor Dr. Florian Schneider von der Lutherkirche, die das Projekt unterstützt hat. Anschließend gingen Schüler und Besucher gemeinsam zur örtlichen Bahnlinie. Dort war der amerikanische Flieger-Sergeant William H. Kaine, der den Absturz seiner Maschine überlebt hatte, von fanatischen NS-Anhängern gelyncht worden. Schüler verlasen den Bericht eines Augenzeugen. Pastor Schneider gedachte des Ermordeten und gab der Hoffnung Ausdruck, dass sich Derartiges nie wieder ereignen dürfe. Zum Gedenken an das Opfer legten die Schüler Blumen und Kerzen nieder.