Am 7. November 2025 fand in der Martin-Luther-Kirche in Neu Wulmstorf eine besondere Gedenkveranstaltung statt, die von der 6. und 10. Klasse der Oberschule Neu Wulmstorf organisiert wurde. Die Kirche wurde als Räumlichkeit zur Verfügung gestellt, die Verantwortung für die Veranstaltung lag jedoch vollständig bei den Lehrkräften sowie den Schülerinnen und Schülern, die eng zusammengearbeitet haben.
Die Gedenkfeier begann damit, dass sich alle Zehntklässlerinnen und Zehntklässler mit den Sechstklässlerinnen und Sechstklässlern an der Schule trafen und gemeinsam mit ihren Paten zur Kirche gingen. Schon auf dem Weg wurde besprochen, worum es an diesem Tag gehen sollte. In der Kirche setzten sich die Paten neben die 10. Klässlerinnen und Klässler, und die Veranstaltung startete mit einer Rede zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, insbesondere an die jüdische Bevölkerung. Dabei wurde deutlich gemacht, dass Gedenken nicht nur bedeutet, an das Leid der Vergangenheit zu denken, sondern auch Verantwortung für die Gegenwart zu übernehmen: Mut zu zeigen, Ungerechtigkeit nicht zu ignorieren und hinzusehen, wo Unrecht geschieht.
Danach begaben sich alle Teilnehmenden zu den sogenannten Gedenkstationen. An der ersten Station, einem Baum mit Karten, konnten die Schülerinnen und Schüler Namen und Geburtsdaten von damals ermordeten Juden oder anderen Minderheiten aufschreiben und an den Baum hängen. Die zweite Station zeigte eine Diashow mit kurzen Texten über einzelne Opfer – hier war es wichtig, still zu sitzen und den Bildern Aufmerksamkeit zu schenken. An der dritten Station konnten Teelichter bemalt und mit einer persönlichen Botschaft versehen werden. Für jede Station waren etwa zehn Minuten vorgesehen. Dabei stand nicht das Erfüllen der Aufgaben im Vordergrund, sondern das bewusste Gedenken an die Opfer.
Zum Abschluss verließen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Paten nacheinander die Kirche. Dabei erhielten sie Gesprächskarten mit Fragen, die zu Gesprächen auf dem Rückweg über das Gesehene und Erlebte anregen sollten.
M.Grolms, W.Weg., H.Höv.
