Aufruf des Nieds. Kultusministeriums zum Gedenken an die Opfer rechtsextremistischer Gewalt

Mit Bestürzung, Zorn und Scham müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass rechtsextremistisches Gedankengut bis heute überdauert hat und rechtsextremistische Gewalt selbst vor Morden nicht zurückschreckt. Wir sind es den Opfern dieser heimtückischen und feigen Anschläge schuldig, dass neben unserer Trauer um sie und dem Mitgefühl für ihre Familien auch unsere Ablehnung rechtsextremistischen Denkens und Handels sichtbar wird. Die Verbrechen sind ein Anschlag auf unsere freie, offene, plurale und tolerante Gesellschaft. Sie führen uns eindrücklich vor Augen, wie verwundbar unsere Demokratie ist und dass sie tagtäglich gelebt und immer wieder neu verteidigt werden muss.

Alle Schulen leisten dabei einen nicht unwesentlichen Beitrag zur demokratischen Gestaltung unserer Gesellschaft. Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, Solidarität und Toleranz sind grundlegend für das Lehren und Lernen in den Schulen. Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit sind damit nicht in Einklang zu bringen.

Aus diesem Grund halten wir am Donnerstag, 23. Februar 2012, um 12:00 Uhr für eine Schweigeminute im Schulalltag inne.  Dies geschieht zeitgleich mit dem zentralen Staatsakt der Verfassungsorgane des Bundes für die Opfer rechtsextremistischer Gewalt.

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