Stolpersteine- ein Projekt der Klasse 9b der Realschule Vierkaten, Neu Wulmstorf

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In unserer Projektwoche haben wir das Thema Stolpersteine bearbeitet. Stolpersteine sind Gedenksteine an Opfer in der Zeit des Nationalsozialismus für Juden, Politische Gegner, Euthanasie Opfer (Behinderte) und Homosexuelle, die unter den Bedingungen der Diktatur litten. Die Steine liegen vor den Häusern der Ermordeten, um an das Grauen, das schon in den Wohnzimmern begann, zu erinnern. Der Name jedes Einzelnen ist auf seinem persönlichen Stolperstein geschrieben. Außerdem befinden sich auf den Steinen die Daten der Geburt und des Todes so wie die Ursache des Todes.
Die Idee stammt von einem Künstler namens Gunter Demnig. Der Zweck ist es zu verhindern, dass die Namen der Ermordeten in Vergessenheit geraten. Jeder hat es gesehen und gewusst, dass neben seinem eigenen Haus jemand verschwunden ist, aber hat die Augen davor verschlossen.
Gunter Demnig will mit den Steinen vor den Türen die Augen der Menschen öffnen und die Stadtbewohner an das Geschehen von damals zu erinnern. 1995 begann er, die ersten Stolpersteine zu legen und hat bis heute über 42.000 Steine verlegt. Viele Angehörige der Verstorbenen lassen einen Stolperstein setzen, um an einen geliebten Menschen zu erinnern, denn diese besitzen kein eigenes Grab.
In diesen 4 Projekttagen haben wir uns mit dem Thema befasst und sind sogar nach Harburg gefahren, um die Stolpersteine zu begutachten und zu säubern. Das Thema wurde uns am ersten Tag besonders nah gebracht durch zwei Männer (Klaus Möller, Klaus Barnick) von der Initiative Gedenken in Harburg, die auch die Führung in Harburg übernahmen. Sie engagieren sich selbst sehr für die Verlegung der Steine und die Geschichte der einzelnen Personen. Es war ein merkwürdiges Gefühl zu wissen, dass dort die Menschen gelebt haben und verschleppt wurden und die Nachbarn nichts dagegen taten.
Viele Menschen übersehen heute die Gedenkstätten und laufen einfach daran vorbei. Allerdings sahen wir beim Säubern der Steine trotzdem interessierte Leute, die sich auch darüber freuten, dass wir uns für das Thema engagierten. Viele haben uns darauf angesprochen, was wir dort eigentlich täten, denn nicht jeder weiß, wofür diese Steine stehen.
Es war sehr interessant zu erfahren, was früher geschah, wie und wo die Menschen lebten und wie das Projekt Stolpersteine umgesetzt wird.
Wir nehmen als Erfahrung mit, dass so etwas Schreckliches nie wieder passieren darf. Und dass alle Menschen das Recht auf ein glückliches Leben haben. Wir werden nicht mehr einfach an den Steinen vorbei sehen, sondern das Geschehen und das Leiden der Opfer in Erinnerung behalten. –Nele Wichern, Marie Hartig